27.03.2024

So läuft der Abbruch auf dem alten Klinikareal

Das ehemalige Krankenhausgelände soll in den kommenden Jahren zum Wohngebiet Hirschberg entwickelt werden. Derzeit laufen allerdings noch die Abbrucharbeiten auf dem rund elf Hektar großen Grundstück, das sich vom früheren Parkdeck über den ehemaligen Krankenhaus-Standort bis hinunter zum Areal an der Riedlinger Straße über drei Ebenen erstreckt. Der Bauausschuss hat sich vergangene Woche vor Ort ein Bild über den Fortschritt der Arbeiten gemacht
Wenn das DRK die neue Rettungswache bezieht, werden auch die letzten Gebäude abgebrochen.; © Stadt Biberach

Demnächst wird das künftig Wohngebiet Hirschberg wieder Thema im Gemeinderat sein. „Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie es aktuell vor Ort aussieht“, sagte Baubürgermeister Christian Kuhlmann bei der Begehung mit den Mitgliedern des Bauausschusses. Mit dabei waren auch Holger Thiessen und Uwe Aßfalg vom Liegenschaftsamt des Landkreises.

Nach dem Abbruch der bisherigen Bebauung gehen die Flächen vom Landkreis in das Eigentum der Stadt über und können in der Folge zu einem zentralen innerstädtischen Wohngebiet entwickelt werden. Bereits komplett abgeräumt ist der südliche Bereich, der an die Riedlinger Straße angrenzt. Dort stand früher das Kreispflegeheim.

Zuletzt wurde hier von der St. Elisabeth gGmbH das Pflegeheim Biberach betrieben, dessen Betrieb im Dezember 2016 endete. Die Fläche ist eben planiert, der Hang dahinter mit frischem Erdreich modelliert. Weiter oberhalb konnte der alte Baumbestand weitestgehend erhalten werden.

Seit dem Abriss der Gebäude sind die Bäume deutlich mehr Wind und Wetter ausgesetzt als in den Jahrzehnten zuvor, einige knickten um und mussten entfernt werden. Stadtplanungsamtsleiter Roman Adler erklärte, dass voraussichtlich auch vom jetzigen Bestand nicht jeder Baum erhalten werden kann. Unterhalb sei schließlich Wohnungsbau geplant, das alles müsse die Stadt verantworten können.

Deshalb soll vor der Bebauung der Baumbestand so ertüchtigt werden, dass er dauerhaft erhalten werden kann. Was für das bloße Auge nicht sichtbar ist: 
Im Hang sind entgegen der ursprünglichen Planung Mauern und Keller der früheren Gebäude geblieben. Diese geben Stabilität und sorgen dafür, dass der Hang nicht ins Rutschen kommt. „Den Hang neu zu sichern wäre zu aufwendig gewesen“, erklärte Roman Adler. Baubürgermeister Kuhlmann ergänzte, dass sich die Baufelder gegenüber dem Planentwurf dadurch etwas verschieben werden. Zum von der Riedlinger Straße ausgehenden Verkehrslärm sagte Kuhlmann, dass dieser zwar hörbar sei, diese Situation bei der Planung der Häuser aber berücksichtigt werde.

Rettungswache zieht im Sommer um

Die bestehende Fußwegverbindung vom Hang zur Riedlinger Straße zur höher gelegenen Fläche der einstigen Sana-Klinik bleibt samt Streuobstwiese erhalten. Wobei die Bäume dringend mal wieder gepflegt werden sollten, wie mancher Gemeinderat bei der Begehung bemerkte.

Vom alten Klinikgebäude ist nicht mehr viel übrig. Hier laufen derzeit die meisten Abbrucharbeiten, bis auf einige Keller ist das komplette Krankenhaus abgerissen. So stehen auf dem Gelände, praktisch unmittelbar an der Abbruchkante, im Moment nur noch das ehemalige und schon länger leerstehende Gebäude des Bibernests sowie die DRK-Rettungswache samt Fahrzeughalle.

Für August ist der Umzug in die neue Rettungswache auf dem Gesundheitscampus „Hauderboschen“ geplant, dann soll auch der Abbruch der letzten Gebäude beginnen. Dort, wo früher die Klinik stand, türmen sich nun die Schuttberge. Ein Teil des abgebrochenen Materials kann wiederverwendet werden. 7.000 Tonnen recyceltes Material kommen beispielsweise auf dem rund 800 Meter langen Wirtschaftsweg beim neuen Grünzug zwischen Flugplatz und Weißem Bild zum Einsatz.

Auch der Landkreis wird laut Holger Thiessen Teile des Abbruchs beispielsweise im Unterbau von Straßen nochmals verwenden. An die Stadt soll das Gelände so übergeben werden, dass später möglichst wenig größere Erdbewegungen notwendig sind.